Das Block-Seminar befasst sich mit dem Begriff der Moderne innerhalb der Architektur.
Ausgangspunkt des Seminars sind Textauszüge aus dem namensgebenden Werk Colonial Modern. Aesthetics of the Past – Rebellions for the Future, herausgegeben von Tom Avermaete, Serhat Karakayali und Marion von Osten (2010).
Das Buch ist eine Sammlung von Texten, die sich mit der architektonischen Modernisierung und ihre Beziehung zu Kolonialismus und Kolonialität beschäftigen und basiert auf der Ausstellung Desert of Modernity: Colonial Planning and After, die im Haus der Kulturen der Welt in Berlin (2008) und in Les Abattoirs de Casablanca (2009), stattfand. Dabei baut das Buch auf dem Gedanken der negotiated modernity auf. Der Begriff der Moderne kann nicht als ein feststehender Begriff verstanden werden, sondern ist einer, der stetig verhandelbar ist.
Ausgangspunkt des Seminars sind Textauszüge aus dem namensgebenden Werk Colonial Modern. Aesthetics of the Past – Rebellions for the Future, herausgegeben von Tom Avermaete, Serhat Karakayali und Marion von Osten (2010).
Das Buch ist eine Sammlung von Texten, die sich mit der architektonischen Modernisierung und ihre Beziehung zu Kolonialismus und Kolonialität beschäftigen und basiert auf der Ausstellung Desert of Modernity: Colonial Planning and After, die im Haus der Kulturen der Welt in Berlin (2008) und in Les Abattoirs de Casablanca (2009), stattfand. Dabei baut das Buch auf dem Gedanken der negotiated modernity auf. Der Begriff der Moderne kann nicht als ein feststehender Begriff verstanden werden, sondern ist einer, der stetig verhandelbar ist.
Städte wie Casablanca (Marokko) oder Chandigarh (Indien) stellten sogenannte Laboratorien für die Moderne dar, welche auf kolonialem Boden erprobt wurden. Das dort generierte Wissen wurde später zur Grundlage für Vorstellungen über Ästhetik und moderne Infrastrukturen in europäischen Städten. So wanderten, wie Marion von Osten im Buch beschreibt, die Konzepte und Praktiken der modernen Stadtplanung nicht nur von Europa und den USA in den globalen Süden, sondern auch zurück.
Und während meist europäische und nordamerikanische Architekt*innen in Kongressen, wie dem CIAM (Congrès Internationaux d’Architecture Moderne) über die zentrale Rolle von moderner Architektur debattierten, waren ihre Ideen maßgeblich geprägt von ihren Erfahrungen im Globalen Süden. Auf der Suche nach architektonischen Lösungen bspw. für Großwohnsiedlungen untersuchten sie zusammen mit Ethnolog*innen und Anthropolog*innen Wohnformen in der nicht-europäischen Welt. So entstanden wiederum private und öffentliche Räume, die neu für Europa waren. Die Reziprozität der Baukulturen lässt sich in vielerlei Hinsicht ablesen.
Und während meist europäische und nordamerikanische Architekt*innen in Kongressen, wie dem CIAM (Congrès Internationaux d’Architecture Moderne) über die zentrale Rolle von moderner Architektur debattierten, waren ihre Ideen maßgeblich geprägt von ihren Erfahrungen im Globalen Süden. Auf der Suche nach architektonischen Lösungen bspw. für Großwohnsiedlungen untersuchten sie zusammen mit Ethnolog*innen und Anthropolog*innen Wohnformen in der nicht-europäischen Welt. So entstanden wiederum private und öffentliche Räume, die neu für Europa waren. Die Reziprozität der Baukulturen lässt sich in vielerlei Hinsicht ablesen.
Wir nehmen dieses Buch als Ausgangslage, um unsere Situation in Berlin und unseren Blick auf die Moderne hier zu hinterfragen. Wie haben sich koloniale Weltbilder in unsere ästhetischen Vorstellungen und die Art und Weise, wie wir über Raum denken und sprechen, eingeprägt? Wie können diese Einschreibungen in den Raum analysiert und transformiert werden?